Pressemitteilung Zur sofortigen Veröffentlichung Lastenräder rollen ins EU-Parlament Lastenräder bieten wirtschaftliche und ökologische Vorteile. Zu diesem Schluss kam eine hochkarätig besetzte Gesprächsrunde im EU-Parlament in Brüssel. Im Vorfeld des International Cargo Bike Festivals in Nijmegen diskutierten Politiker, Wirtschaftsvertreter und NGOs am Runden Tisch Wege und Möglichkeiten über ökologischeren Warentransport in Europas verstopften Innenstädten. Brüssel, 4. April 2014 – Was viele Verbraucher und Unternehmen noch immer nicht wissen ist: etwa 50% aller städtischen Warentransporte könnten per Fahrrad durchgeführt werden. Noch gravierender ist das Potenzial bei der Einkaufsfahrt zum nächstgelegenen Supermarkt: 90% dieser Fahrten können problemlos mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Diese beiden Zahlen verdeutlichen die Kernaussagen, die den Europäischen Institutionen und Wirtschaftsvertretern aus Logistik –und Fahrradindustrie bei der Gesprächsrunde vergangenen Mittwoch im EU-Parlamentsgebäude in Brüssel vorgestellt wurden. Die auf Einladung des grünen Europaabgeordneten Michael Kramer und vom Europäischen Fahrrad-Verband (ECF) organisierte Veranstaltung suchte nach praxisnahen Möglichkeiten, um das Lastenfahrrad zu einem auch ökonomisch erfolgreichen Geschäftsmodelle zu entwickeln. Neben politischen Schwergewichten wie Mark Major, Beauftragter für nachhaltige urbane Mobilität der Europäischen Kommission waren auch Geschäftsführer aus der Fahrradindustrie sowie Vertreter der Logistik-Branche zugegen. Mark Major verdeutlichte die Notwendigkeit nationale Rahmenbedingungen zu definieren und betonte, dass urbane Logistik ein zentrales Element nachhaltiger Stadtmobilität ist. „Obwohl städtische Logistik einen immensen Einfluss auf das wirtschaftliche Leben hat, wird die Thematik häufig vernachlässigt. Die Städte müssen verstehen, dass die Schaffung besserer Zugangsbedingungen der Nährboden für neue Geschäftsmodelle ist.“ Die Kommission arbeitet derzeit an Empfehlungen für städtische Zugangsbestimmungen. Diese sollen im kommenden Jahr veröffentlicht werden. Erfolgreiche Fallstudien konnte DHL Express mit ihren Pilotprojekten in verschiedenen europäischen Städten präsentieren. Arne Melse, OPS Field Support Spezialist, dazu: „Das Radfahren im innerstädtischen Bereich spart Zeit und Geld, deshalb plant DHL die Pilotprogramme auf weitere Städte und Länder auszuweiten. Allein in den Niederlanden liegen wir aktuell bei 33 Lastenradtouren in 19 verschiedenen Städten. In Athen, Luxemburg, Wien und Mailand wurden neue Pilotprogramme aufgelegt.“ Und wie funktioniert es? „Kostenreduzierung, weniger Stress für die Mitarbeiter, Zeit- und Distanzersparnis – all dies sind wirtschaftlich tragfähige Argumente, die dazu führen unser Engagement auszubauen.“ Melse verdeutlichte, dass Lieferungen per Fahrrad bessere Geschäfte bedeuten: DHL spart rund 20.000 km pro Fahrrad durch den leichteren Zugang in den Städten im Vergleich zum LKW. Auch die öffentliche Wahrnehmung hat sich völlig verändert: „Unsere großen gelben Lieferwagen waren nicht sehr beliebt, aber jetzt werden unsere Kuriere sogar extra angehalten, um mit den Lastenrädern Fotos zu machen“, schloss der DHL-Vertreter. Auch die Fahrradindustrie war in Brüssel prominent vertreten. Sowohl Raymond Gense, Leiter Zukunftstechnologien und Öffentlichkeitsarbeit der PON Bicycle Group, als auch Moreno Fioravanti, als Vertreter für COLIBI, die ACCEL Gruppe und EBMA (European Bicycle Manufacturers) diskutierten beim Runden Tisch mit. In seiner Funktion sagte Fioravanti: „COLIBI vertritt 600 Unternehmen mit über 60.000 Arbeitsplätzen in der Fahrrad- und Zubehörproduktion in über 20 EU-Ländern. Wenn wir durch die bisherigen Erfahrungen der DHL die richtigen Geschäftsmodelle entwickeln und Pilotprogramme in ausgewählten Märkten starten, können wir zeitnah mit der Massenproduktion starten.“ Gense pflichtete bei: „Ob Pilotprogramme, Koordinierung der nationalen und Lokalen Zugangsbestimmungen und / oder technische Anforderung für die Fahrradproduktion – alle Beteiligten und die rechtlichen Voraussetzungen müssen miteinander in Einklang gebracht werden.“ Dr. Randy Rzwenicki, Projektleiter von CycleLogistics, erläutert: „In den letzten drei Jahren haben wir mit CycleLogistics eine Plattform geschaffen, die viele Projekte initiierte, um das Bewusstsein für nachhaltigen Warentransport zu erhöhen. Diese Diskussionsrunde im EU-Parlament zeigt, dass wir ein Umdenken geschafft haben in Bezug auf den Warentransport mit Fahrrädern im innerstädtischen Bereich.“ Das Projekt findet Ende April seinen Abschluss im Rahmen des International Cargo Bike Festivals am 12./13. April in Nijmegen. Zeitgleich wird dort auch die „European Cycle Logistics Federation“ (ECLF) formal gegründet. Weitere Information inklusive des kompletten Programms finden Sie unter www.cargobikefestival.com Informationen für die Redaktion: Bilder Lizenzfreie und hochaufgelöste Bilder erhalten Sie unter https://www.flickr.com/photos/eucyclistsfed/sets/72157643353421943/ Über das Cycle Logistics Projekt Das EU-finanzierte Projekt Cycle Logistics läuft seit Mai 2011 bis April 2014 in 12 Ländern. Motorisierte Transportfahrzeuge sollen durch umweltfreundliche Cargo-Bikes für den Warentransport im innerstädtischen Bereich in Europa ersetzt werden. Zur Unterstützung des Projektes wurde die Cycle Logistics Federation gegründet. Das erste Treffen des Verbandes fand am 14.Juli in Cambridge, Großbritannien statt. Das Projekt erhält Fördermittel aus dem „Intelligent Energy“-Programm der Europäischen Kommission. Weitere Informationen unter www.cyclelogistics.eu Über das International Cargo Bike Festival Das International Cargo Bike Festival ist das weltweite größte Event für Lastenräder und Fahrradlogistik. Organisiert von der Stadt Nijmegen und Fietsdiensten.nl, findet die dritte Auflage des Festivals in der Culutturspinnerij de Vasim Nijmegen (Niederlande) statt. Das diesjährige Festival beinhaltet zudem die zweite European Cycle Logistics Federation Konferenz und die formale Gründung des Verbands (ECLF) als Vertretung für die Fahrradlogistik. Weitere Informationen: http://www.cargobikefestival.com/ Über die European Cyclists’ Federation (ECF) Die European Cyclists’ Federation (ECF) ist mit rund 500.000 aktiven Mitglieder aus knapp 40 Ländern Europas größter Radfahrer-Verband. Eines der Hauptanliegen der NGO mit Sitz in Brüssel ist es, das Fahrrad als integralen Bestandteil der Gesellschaft zu etablieren, um soziale, gesundheitliche und ökologische Probleme in den Griff zu bekommen und von den aktuell vorherrschenden Transportgewohnheiten abzurücken. Dabei tritt der ECF vor allem auf EU-Ebene für eine fahrradfreundlichere Verkehrspolitik ein und organisiert darüber hinaus die jährlich stattfindende internationale Fahrrad-Konferenz Velo-city. Der ECF ist Mitglied des EU-geförderten „Cycle Logistics“-Projekts Weitere Informationen unter (www.ecf.com) Projekt Kontakt Bei allen Fragen kontaktieren Sie bitte: Dr. Randy Rzewnicki, ECF Project Manager Tel: +32 2 880 9274 (direct -9278) GSM: +32 486 481 422 Email: randy@ecf.com Media Kontakte ECF Communications Officer, Elina Baltatzi, baltatziMoveWeek@ecf.com, Tel: +32 2 808 58 76 inMotion mar.com, Marco Arnold, marco.arnold@inmotionmar.com, Tel: +49 711 351 640 93 /-91